(C) PPÖZwei 57er am Weg zur weltweit größten Zusammenkunft von PfadfinderInnen

"Was machst du eigentlich im Sommer?"

"Ich fahr auf´s Jamboree!"

"Bitte was?! Was ist ein Jamboree?"

...

So oder so ähnlich klangen manche Unterhaltungen von mir in letzter Zeit.

 

Das Jamboree ist weder ein Festival noch ein Cluburlaub irgendwo an der Adria, sondern sicher einer der Höhepunkte in meiner Pfadfinderkarriere. Doch was ist es jetzt wirklich? Fragt man einen nordamerikanischen Indianer, wird er sagen, dass es ein „friedliches Treffen aller Stämme" ist. So habe ich es als WiWö noch gelernt, ohne wirklich verstehen zu können, was dieses Mysterium Jamboree wirklich ist. Bis jetzt muss ich jedoch festhalten, dass ich es erst ganz begreifen können werde, wenn ich dort bin. Ich habe das Gefühl einmal dabei gewesen sein zu wollen. Eine Inspiration und Motivation gab mir mein kürzlich verstorbener Opa. Zeit seines Lebens war er als „Mammut" begeisterter Pfadfinder und sprach oft über das Jamboree ´51 in Bad Ischl.

Dieses enorme Großlager wird seit 1920 alle 4 Jahre von der Burschen (und mittlerweile Co-Edukativen) Organisation WOSM (World Organisation of the Scout Movement) veranstaltet. Mehr Mitgliedsverbände als Staaten bei der UNO stehen unter diesem Dachverband und stellen jeweils ihre Kontingente. 2011 sind zum 22. World Scout Jamboree in Rinkaby/Schweden wieder alle PfadfinderInnen eingeladen. Österreich ist mit ungefähr 900 PfadfinderInnen vertreten. Die schwedischen Veranstalter rechnen mit insgesamt 42.000 PfadfinderInnen, die sich aus TeilnehmerInnen, PatrullenleiterInnen und dem Internationalen Service Team (IST) zusammen setzten.

Hier bekommt jeder Pfadfinderschwerpunkt seine Bedeutung; „Weltweite Verbundenheit und Freundschaft" tritt aber in den Vordergrund. Im Unterschied zu einem internationalen Lager sind am Jamboree wirklich alle Länder mit größeren und kleineren Kontingenten vertreten.

Leider hat nicht jeder einmal in seinem Leben auf Grund des kurzen Zeitfensters des Teilnehmeralters die Möglichkeit jemals auf einem Jamboree gewesen zu sein. Teilnehmer dürfen nur zwischen 14 und 17 sein; LeiterInnen und IST müssen ausgebildete und erfahrene PfadfinderInnen sein. Um aber dennoch möglichst vielen Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen, gibt es von Land zu Land unterschiedliche Preiskategorien. Westeuropa, Mitteleuropa und Nordamerika zahlen zum Beispiel den höchsten Lagerbeitrag, um Entwicklungs- und Schwellenländern einen geringeren und sozialeren Preis zu ermöglichen.

Die Vorbereitungen für das Großlager laufen seit rund sechs Jahren. Der ungeheure organisatorische Aufwand wird klar, wenn man daran denkt, dass die 700 Seelen-Gemeinde-Rinkaby 60-mal mehr Einwohner während des Jamborees haben werden.

Ein großes organisatorisches Problem für die Österreicher war die Überlegung der Anreise. Ein Flugzeug müsste extrem groß sein und wäre teuer. Der Zug müsste ein Sonderzug sein, was aus logistischen Gründen sehr schwer ist. Der Bus ist zwar nicht umweltfreundlich, aber da wir mehrere Busse brauchen, jedoch ist es so einfacher alle österreichischen TeilnehmerInnen abzuholen und zu einem gemeinsamen Vorlagerplatz zu bringen.

Die österreichische Abordnung ist in Trupps zu je vier Patrullen eingeteilt. Zwei dieser Patrullen kommen jeweils aus dem selben Bundesland. Unser Trupp besteht zum Beispiel aus zwei steirischen und zwei Wiener Patrullen. Diese Patrullen bestehen aus neun TeilnehmerInnen und einem Leiter. Zu diesen Trupps kommen aus Österreich neben dem IST auch noch ein Arzt, eine Notfallkrankenschwester, ein Apotheker und die Kontingentleitung dazu.

Der Trupp, in dem Valentin Drahos und ich, Lukas Ladinig, sind, hört auf den klingenden Namen „K&K". Daraus entstand auch unser Patrullenname "Kasperl-Kipferl". Wir treffen uns sporadisch. Neben organisatorischem und informellem stand auch gemeinsames kochen, Video-Chat nach Kanada zu einem Patrullenmitglied und Punsch trinken auf dem Programm.

Unseren kompletten Trupp werden wir voraussichtlich Ende Jänner auf einem von den Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen veranstalteten Schiwochenende im Mariazeller Land kennen lernen. Um die österreichischen TeilnehmerInnen zu treffen gibt es im Frühjahr ein Lager und unmittelbar vor dem Jamboree noch ein Vorlager.

Nachdem meine Familie aus engagierten ehemaligen und noch aktiven PfadfinderInnen besteht, führe ich nach meinem Onkel von der Pfadfindergruppe Hohenems, der 1975 in Lillehammer/Norwegen auf dem 14. Jamboree war, die Tradition weiter. Gemeinsam mit Valentin werde ich in der Herbstausgabe von unseren Erfahrungen schildern und Eindrücken berichten.

 

Alle aktuellen Info's rund ums Jamboree findest du hier

 

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